Je nach Liquiditätssteuerung haben Produktanbieter grundsätzlich drei verschiedene Möglichkeiten:
- Einmalige Einzahlung bei Zeichnung (z.B. wie bei geschlossenen AIF)
- Regelmäßige Einzahlungen (ähnlich einem Sparplan bei offenen Investmentfonds)
- Opportunitätsbedingter Kapitalabruf (sogenannte Capital Calls)
Während einmalige und regelmäßige Einzahlungen aus dem öffentlichen Kapitalmarkt bereits gut bekannt sind, ist der Capital Call eine Spezialität des privaten Kapitalmarktes.
Capital Calls erfolgen immer erst dann, wenn Investitionen in die im Fondsportfolio vorab definierten Anlagenziele (Private Equity, Private Debt, Immobilien, Infrastruktur, etc.) finanziert werden müssen, also die Opportunität für Investments durch den Fondsmanager gegeben ist. Dabei fordern die Produktanbieter oder Fondsmanager (meist General Partner genannt) die Investoren auf, ihren während der Zeichnungsfrist gegebenen Kapitalzusagen, das sogenannte Committed Capital, nachzukommen. Das kann in verschiedenen Tranchen erfolgen.
Um diesen und noch einigen weiteren Besonderheiten im privaten Kapitalmarkt gerecht zu werden, ist eine effiziente und darauf abgestimmte technische Infrastruktur notwendig. Damit können z.B. alle Kapitalzusagen an einer Stelle gesammelt und das Kapital dann standardisiert über den jeweiligen Capital Call angesprochen und eingesammelt werden. Somit können Fonds mit einer Capital Call-Struktur erstmalig auch über STP (Straight Through Processing) abgewickelt werden.