Co-Investments in Private-Equity erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, da sie Anlegern mehr Transparenz und oft ein höheres Renditepotenzial bieten.
Vorteile von Co-Investments
- Risikominderung: Co-Investments bieten Anlegern die Möglichkeit, sich an gut geprüften Geschäften zu beteiligen und durch eine erhöhte Beteiligung an der Entscheidungsfindung das Verlustrisiko zu minimieren.
- Bessere Renditen: LPs erhalten Zugang zu renditestarken Einzelinvestitionen und können die Gebühren auf Fondsebene umgehen, was zu einer höheren Nettorendite führen kann.
- Diversifikation: Co-Investitionen helfen LPs, ihr Portfolio zu erweitern und verschiedene Märkte und Sektoren zu erschließen, was die Risikostreuung optimiert.
- Steuerliche Optimierung: Mit besseren Informationen über die steuerlichen Implikationen können Co-Investoren die Steuerplanung effizienter gestalten.
Aber was sind Co-Investments eigentlich?
Co-Investments sind direkte Investitionen, die von mehreren Parteien gemeinsam in ein bestimmtes Projekt oder Unternehmen getätigt werden. Bei einem Co-Investment beteiligt sich ein Investor (der Kommanditist, also der Limited Partner, LP) meist ein institutioneller Anleger oder Family Office, zusammen mit einem Hauptinvestor (z.B. eine Private-Equity- Firma, also der General Partner, GP) an einem Investment. Die Co-Investoren übernehmen in der Regel eine Minderheitsbeteiligung, während der Hauptinvestor die Mehrheit und oft auch das Management der Investition behält.
Der Vorteil für Co-Investoren liegt darin, dass sie Zugang zu großen und oft exklusiven Projekten bekommen und gleichzeitig die Kosten für Verwaltung und Management geringhalten können. Da der GP einen Großteil der Due-Diligence übernimmt, haben die Co-Investoren einen besseren Einblick in die Qualität der Investition und können spezifische Risiken besser einschätzen.
Die GPs sind außerdem für das sogenannte Deal-Sourcing verantwortlich, bei dem sie interessante Anlagemöglichkeiten finden und LPs an Bord holen. Oft benötigen diese Deals mehr Kapital, was bedeutet, dass eine gute Beziehung zwischen GPs und LPs notwendig ist, um diese Finanzierungslücke zu schließen. Die GPs investieren viel Zeit und Ressourcen, um attraktive Geschäfte zu identifizieren und dabei die notwendigen Beziehungen zu pflegen.
Ein zentraler Bestandteil erfolgreicher Co-Investments ist die klare Festlegung der Partnerschaftsstruktur. Hierzu zählen die Bedingungen für Kapitalrückführungen und die Verteilung von Gewinnen, etwa bei einem Buyout oder einem Börsengang.
Steigende Nachfrage nach Co-Investments
Zwischen 2010 und 2022 ist das für Co-Investments angezogene Kapital laut Pitchbook, einem führenden Anbieter von Daten und Research auf den globalen Kapitalmärkten, von jährlich 4 Milliarden USD auf über 10 Milliarden USD angestiegen, mit dem Höhepunkt 2021 bei über 16 Milliarden USD. Beim Transaktionsvolumen hat sich der Markt nach Angaben des Privatmarkt-Asset Managers Stepstone in den letzten Jahren bei rund 30 Milliarden USD stabilisiert. Mit einem Ausbruch auf über 60 Milliarden USD im Jahr 2021 als Billionen von USD und EUR an fiskalischen Anreizen die Weltwirtschaft stimulieren sollten und Null-Prozent-Zinsen die M&A-Aktivitäten und damit auch die beteiligten Co-Investments auf Rekordniveau getrieben haben. Zusammen unterstreichen diese Zahlen die starke Nachfrage und Attraktivität dieser Anlageform.
Risiken und Herausforderungen
Wie bei allen Dingen im Leben, gibt es aber nicht nur Vorteile, sondern Co-Investments bringen auch Herausforderungen mit sich. Da viele Co-Investoren sich auf die Due-Diligence des Private-Equity-Fonds verlassen, kann es schwierig sein, eigene fundierte Einblicke zu gewinnen, insbesondere bei Deals, die unter hohem Zeitdruck abgeschlossen werden müssen. Diese Eile lässt LPs wenig Zeit für eigene Prüfungen, was zu potenziellen Risiken führen kann. Zudem erfordern Co-Investments spezielles Wissen, um Chancen zu identifizieren und die Investitionen aktiv zu verwalten. Investoren ohne internes Fachwissen könnten Schwierigkeiten haben, im Wettbewerb um lukrative Deals mitzuhalten.
Ein weiterer Faktor ist der zunehmende Wettbewerb unter Investoren um Co-Investitionsmöglichkeiten, da immer mehr Investoren in diesen Markt drängen. Dieser Wettbewerb verstärkt die Notwendigkeit für GPs, Beziehungen zu erfahrenen LPs zu pflegen und sich als zuverlässiger Partner zu positionieren.
Beteiligungsmöglichkeiten für private Investoren
Während der Markt für Co-Investments bislang nur institutionellen oder wirklich sehr vermögenden privaten Investoren zugänglich war, bieten sich über neue Strukturen auch Möglichkeiten für andere Investoren. Zum einen beteiligen sich immer mehr Family Offices an für sie geschneiderten Co-Investmentmöglichkeiten. Aber auch „der gemeine“ private Investor erhält inzwischen Zugang zu dieser attraktiven Anlageform über ELTIFs, die sich auf Co-Investments spezialisiert haben.