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Gebäude mit moderner, geschwungener Architektur. Die Flächen sind verglast, die Perspektive geht von unten in den Himmel.

Private Investoren, Privater Kapitalmarkt

Megatrend „Retailisierung“: Digitalisierung ermöglicht Teilnahme am privaten Kapitalmarkt.

Enormes Wachstumspotenzial: Bis 2027 soll der private Kapitalmarkt auf 27 Billionen US Dollar anwachsen, private Investoren als Motor.

Einer Studie von Preqin, einem führenden Anbieter von Investmentdaten bei Alternativen Investments, zufolge soll der globale private Kapitalmarkt bis 2027 auf 18 Billionen USD anwachsen.

Individuelle Investoren im privaten Kapitalmarkt

Vor allem in Zeiten schwieriger Anlagemärkte suchen Anleger nach neuen Investitionsmöglichkeiten – und Anbieter nach neuen Anlegergruppen. Hohe Inflationsraten stehen Unsicherheiten an den Märkten und niedrigen Sparzinsen (wenn auch inzwischen immerhin positiv) gegenüber. Die Häufigkeit globaler und regionaler Krisenherde in den letzten Jahren hat Risiko-Rendite-Verhältnisse in klassischen Anlagen durcheinandergewirbelt, Anlagestrategien müssen neu justiert werden.

Da lohnt für individuelle Investoren ein Blick auf den privaten Kapitalmarkt: Zusammengefasst unter dem Trend „Retailisierung“ bieten ein sich ändernder regulatorischer Rahmen, vor allem aber der Fortschritt der digitalen Möglichkeiten in der Finanzbranche neue Anlagefelder.

Der private Kapitalmarkt definiert sich anders als sein Pendant der öffentliche Kapitalmarkt durch nicht für jedermann zugängliche Investitionsebenen, insbesondere die Mindestanlagesummen von 1 Millionen Euro und darüber haben „natürlich“ selektiert. Damit waren beispielsweise Anlagen in Private Equity-Fonds bislang fast ausschließlich institutionellen und semi-professionellen Investoren vorbehalten. Neue Technologien und die Digitalisierung machen diese Anlagen jetzt für individuelle Investoren möglich – und erschließen damit auch Anbietern dieser Produkte neue Zielgruppen.

Privater Kapitalmarkt weiter auf Wachstumskurs

Einer Studie von Preqin, einem führenden Anbieter von Investmentdaten bei Alternativen Investments, zufolge soll der globale private Kapitalmarkt bis 2027 auf 18 Billionen USD anwachsen. Der Anteil individueller Investoren wird vorrausichtlich fürs Erste weiterhin im einstelligen Prozentbereich bleiben, aber dennoch bedeutend wachsen – anteilig, vor allem aber gesamt. Und es ist noch mehr drin, beispielhafter Vorreiter ist hier einmal mehr der US-amerikanische Private Equity-Riese BlackRock: Seit seiner Öffnung für individuelle Investoren vor einem Jahrzehnt hat sich deren Anteil an den Assets under Management bei alternativen Investments auf 20 Prozent erhöht und könnte in den nächsten Jahren auf 50 Prozent steigen.

Deutschland hinkt dem europäischen Ausland hinterher

Gerade in Deutschland liegt hier noch ein enormes Potenzial, wie eine Studie der Frankfurt School of Finance & Management im Auftrag von portagon ermittelt hat: Ca. 40 Prozent der Deutschen halten ihr Geldvermögen in Bargeld und Bankeinlagen. Im europäischen Schnitt sind es nur 33 Prozent. Bei einem durchschnittlich höheren Vermögen der Deutschen bietet die Retailisierung Anbietern alternativer, sicherer Kapitalanlagen mittels geeigneter, digitalisierter Zugänge gute bis sehr gute Wachstumsmöglichkeiten.

Privater Kapitalmarkt schlägt öffentlichen Kapitalmarkt

In den letzten 20 Jahren haben private Kapitalmärkte ein jährliches durchschnittliches Wachstum von 14 Prozent hingelegt. Im Vergleichszeitraum hat der Referenzindex MSCI World seinen Anlegern eine jährliche Rendite von 7 Prozent geboten – bei einer Inflation derzeit von 9 bis 10 Prozent kein zufriedenstellender Wert. „Die Aussichten für den privaten Kapitalmarkt sind nicht schlechter geworden“, so David Seex, Co-Head Private Asset Sales and Head of Private Asset Solutions bei Schroders Capital in der Preqin-Studie. Während der öffentliche Kapitalmarkt von der Covid-19-Pandemie und den steigenden Energiepreisen hart getroffen wird, ist die Nachfrage nach geeigneten Anlageprodukten im privaten Kapitalmarkt dadurch noch befeuert worden.

Herausforderung: Nachfolgende Generationen mit neuen Investitionszielen

Auf die weitere Demokratisierung des privaten Kapitalmarktes sieht Seex vor allem vier Faktoren einwirken:

01

Investitionsperspektive

Investitionsperspektive: Kommunikation und Technologie haben die Welt näher zueinander gebracht, aber in vielerlei Hinsicht macht dies die Auswahl von Anlage- und Vermögenswerten schwieriger. Durch die Fülle der Informationen brauchen Anleger zunehmend Unterstützung bei der Sondierung.

02

Verwaltung

Die Verwaltung eines Portfolios, insbesondere in den privaten Kapitalmärkten, ist durch die komplizierte Berücksichtigung von Kapitalabflüssen, Ausschüttungen, Währungs- und Berichtszyklen sehr aufwendig. Dabei legen Anleger Wert auf Effizienz.

03

Zugang

Durchführung von Due-Diligence-Prüfungen und vor allem der Zugang zu den besten Investitionsgelegenheiten ist schwierig. Bei den Beschränkungen geht es weniger um hohe Mindestbeträge als vielmehr darum, überhaupt Kapazitäten zu sichern.

04

Diversifizierung

Anleger sind gut beraten, sich in vielerlei Hinsicht zu diversifizieren – bei Strategie und Anlageklassen. Aufbau und Pflege eines Portfolios mit einem gesunden Risiko/Rendite-Verhältnis sind von den oben genannten Faktoren abhängig.

Dazu kommen zwei wesentliche Verschiebungen in der Wahrnehmung der getätigten Investitionen: Zum einen geht es weg von der Orientierung rein nach Anlageklassen hin zu einem stärkeren Fokus auf Renditeerwartungen. Zum anderen bestimmen Investoren den wichtigen Trend hin zu mehr „Nachhaltigkeit und Auswirkung“, die einen immer stärkeren Einfluss auf ihre Investitionsentscheidungen haben.

Investitionshürden sinken durch digitale Lösungen

Viele Asset Management- und Private Equity-Manager zögern derzeit noch, Investitionen vor allem von UHNWIs, HNWIS, Family Offices und weiteren individuellen Investoren von unter 1 Millionen USD zu akzeptieren, da dies mit den bisherigen technischen Mitteln mit einem zu hohen Verwaltungsaufwand verbunden ist. Dieser vereinfacht sich aber mit den neuen Möglichkeiten durch Technologie und Digitalisierung: Intelligente Fintech-Lösungen ermöglichen die Automatisierung von Onboarding-Prozessen, bieten Zugang zu verschiedenen Investitionen und Anlageklassen an einem Ort und das alles mittels browserbasierter, MiFID-konformer Softwarelösungen. Damit reduzieren sich die Transaktionskosten, erhöht sich die Auswahl von Anlageprodukten bei besserer Übersichtlichkeit – hochkomplexe Finanzprodukte können für die Anbieter effizient von einer breiteren Anlegergruppe erschlossen werden.

Die ersten namhaften Fondsmanager nutzen diese Innovationen bereits zu ihrem Vorteil, im gesamten privaten Kapitalmarkt zeichnet sich für 2023 ein starker Trend hin zu Retailisierung mittels Digitalisierung ab.